Worte werden erst lebendig, wenn man sie ausspricht.
(Tessa K.)
Man strebt nach Sicherheit, weil man sich aus dem eisernen Griff seiner Ängste vor der Gegenwart und der Zukunft befreien möchte. Man sehnt sich nach einem Leben ohne Sorgen und Ängste.
Während man täglich versucht, seine Ängste zu bekämpfen, spürt man wage, dass das Selbstwertgefühl schwindet und mit ihm auch das Selbstvertrauen, das Selbstbewusstsein. Hat man zu viele Ängste, fühlt man sich eingeschüchtert und auch als Opfer.
Den Kampf gegen die inneren Ängste kann man nicht gewinnen, jeder Versuch macht sie nur noch stärker, bis man vollkommen von ihnen beherrscht wird, was wiederum negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Nur wenn man seinen eigenen Ängsten mit Mitgefühl, mit Akzeptanz begegnet, werden sie besänftigt. Das heißt nicht, dass sie einfach verschwinden, nein, das tun sie nicht. Aber wenn man seine Ängste nicht länger mit aller Kraft bekämpft, sondern ihr Dasein im Inneren anerkennt, werden sie ruhiger und sie attackieren nicht mehr so aggressiv. Man kann auf diesem Weg Frieden mit seinen Ängsten schließen - ja, man weiß, dass sie da sind und ja, sie dürfen sein. Sie sind ein Teil von uns, von jedem Menschen, welche Ängste auch immer sie mit sich tragen.
-Tessa
Fröhlich pfiff der Wind seine Lieder
über seinen Tanz auf der Bergspitze
lachte die Sonne;
die alten Tannen hielten sich zurück,
artig standen sie am Hang
sie kümmerten sich nicht um den Wind‒
Die Wolken zogen weiter
mit schmunzelndem Gesicht
den Wind zu ärgern,
das brächte doch nichts ...
Im schweigendem Herbstwald
wispert das Laub unter meinen Füßen
die Dämmerung kriecht voran
zwischen nackt gewordenen Bäumen,
hinein, in das Herz des Waldes‒
Die Dunkelheit naht mit der Nacht
auf jeden Atemzug folgt
ein Geräusch der Natur;
der Wald spricht in der Nacht
aber anders als bei Tag.
-Tessa
Frei sein über den Wolken
die Welt von oben betrachten
deine Träume strahlen im Regenbogen
willst du sie berühren,
musst du zu den Wolken fliegen
willst du dass sie in Erfüllung gehen,
musst du sie in deinem Herzen behüten.
-Tessa
Lesen ist eine Bereicherung des Geistes.
Lesen ladet die Seele ein, an Orten zu verweilen, wo es für sie mit ihrem Menschen in diesem Leben nicht zu leben vorbestimmt ist. Bücher zeigen den Menschen die ganze Welt, quer durch alle Zeiten; man entscheidet selbst, was man davon durchs Lesen kennen lernen möchte.
Lesen ist immer eine Reise in die Vergangenheit, in der Gegenwart und in die Zukunft mit tollen Geschichten in der Hand.
-Tessa
Man muss im Leben für etwas brennen, um es auch ordentlich zu machen. Wenn man das Feuer im Inneren nicht spürt, sollte man erst gar nicht damit beginnen - es wird nicht zufrieden und glücklich machen und man gibt es irgendwann sowieso auf. Das Einzige, was man dann fühlt ist: Enttäuschung.
-Tessa
Manche Tiere haben einen weisen, mystischen Blick, als würden sie alle Rätsel des Lebens kennen und verstehen.
Um es den Menschen nicht verraten zu können, wurde ihnen die Fähigkeit zu sprechen nicht gegeben. Vielleicht allwissend, doch der Sprache beraubt, schauen sie zu, wie die unwissende Menschheit die Welt regiert, so viel Leid und Elend erzeugt, die Natur zerstört und wie so viele Menschen ihr eigenes Leben und das der anderen mit ihren Taten in Hölle verwandeln.
-Tessa
Sommerwarmer Sand unter meinen Füßen
spaziere ich in einem Traum,
den ich einst herbeigesehnt,
in dem die Liebe in meinem Herzen wachte
und die Wellen des Meeres unser Glück besangen
nicht wissend,
dass kein Traum die Ewigkeit
pachten kann ...
-Tessa
Es ist die Stimme der Weite, die mich ruft, die mühelos den Weg zu mir findet, als ich bei dem Fuße des Leuchtturms ankomme, mit der Absicht, die Wendeltreppe in seinem Inneren zu besteigen, um atemberaubende Freiheit in der Höhe zu atmen und meine unruhigen Gedanken den Winden anzuvertrauen.
Ich will sie ihnen übergeben, sie mögen sie von dem Alltagsgift befreien, weil dieses Gift langsam auch meine Seele angreift und mir immer nur Schwermut beschert. Ich spüre, wie die Unzufriedenheit, wie ein Virus in mir sich verbreitet und an meinen Kräften zehrt, sie torpediert, in Stücke reißt; wie sie meine Stimmung mit den Füßen tritt, eine große Portion Verbitterung über meinen Kopf schüttet, als hätte sie einen Kübel Eiswasser zur Hand, jedes Mal.
Was die Erde alles trägt
Menschen, Tiere und den Rest der Welt
ohne Klagen, geduldig,
auch wenn sie ihrer Schätze beraubt, geplündert
alles für Fortschritt und Profit
solange sie gibt,
leben Menschen, Tiere und Natur;
großzügig verschenkt sie ihre Gaben
seit Millionen von Jahren - wie lange noch...?
-Tessa
Der Garten mit seinem frisch gewaschenen Grün fiel durch das Fenster in mein trauriges Zimmer, wo er die Stimmung sogleich fröhlicher färbte. Ich fühlte meine Seele leicht, umweht von zartem Sommerduft. Kühle Nachmittagsluft zerbrach in meinen Lungen, aber bald würde sich die Wärme dieses Julitages in meine Poren dringen, wie üblich.
Die Abenddämmerung verschlingt
die Farben des Tages
zurückbleiben nur schwarze Konturen;
gespenstisch und düster naht die Nacht
die Natur begibt sich in die Arme der Stille
sie macht sich bereit
für einen traumlosen Schlaf,
wie jede Nacht.
-Tessa
Ich zeig' dir die Sonne in meiner Hand
so klein und glanzvoll bei mir, ganz nah
ich lass' sie nicht los,
bis sie den Himmel verlässt;
dann schließe ich rasch die Hand
und spüre die sanfte Wärme
bis das Morgenrot die Dunkelheit der Nacht erhellt.
-Tessa
Augenblicke in meinem Herzen
für immer eingeschlossen
Erinnerungen und Bilder,
Worte und Momente
unauslöschbar in ihrem Versteck-
... Und so begann für sie mit dem heutigen Tag ein neues Leben, welches die Zukunft noch vor sich hatte, in der es noch genug Platz für Träume gab.
Es gab nur Eines, wofür die Zukunft keinen Platz mehr bereitstellen wollte: Ihr altes Leben. Was soll sie mit ihm machen? Es am Kragen packen und irgendwo an einem Baum im Vorbeigehen, unterwegs zur Trauung einfach aufhängen? Es würde keinen besonders schönen Baumschmuck abgeben, soviel stand fest. Aber was soll's ... konnte man sein altes Leben nicht loswerden, so tauschte man es mit einem neuem aus. Anstatt an alten Träumen, die langsam unsichtbar vermoderten, weil sie doch nicht in Erfüllung gingen, weiter festzuhalten, dachte man sich eben auch neue Träume aus, die das neue Leben vielleicht ermöglichen würde.
Oben das Leben
unten der Abgrund
ein Seilakt dazwischen
bis zum letzten Atemzug -
Ohne Halt in der Luft
spüre ich die Leere unter meinen Füßen;
ich blicke nach oben, flehe die Wolken an;
ich will nie wieder fallen,
unversehrt, ohne Narben
will ich meinen Weg gehen ...
Unter Wasser, im stillen Blau
wo der Lärm der Welt verstummt
wo die Ewigkeit schweigt
wo die Schwerelosigkeit die Seele wiegt
wo grenzenlose Freiheit ihre schönsten Lieder singt
wo die Luft in der Lunge zerbricht
wo die Einsamkeit das Herz umarmt
wo man nicht größer als ein Sandkorn ist
wo die Zeit unsichtbar,
lautlos die Minuten zählt
wo das Licht hinter geschlossenen Augen erstrahlt
wo das Leben in der blauen Dunkelheit versinkt―
Wo man eins mit der ewigen Stille wird.
-Tessa
Auf der noch lauwarmen Wiese liegend
blickte sie mit lachendem Gesicht
dem Altweibersommer entgegen,
der schon bald mit sanften Pinselstrichen
die Wangen berühren würde
um die Sonnenröte
letzter Ferienwochen zu fixieren,
bis graue Nebeltage die Haut
unaufhaltsam verblassen ließen ...
- Tessa
Netz vor dem Gesicht
oder vernetzt sein -
ersteres trübt die Sicht auf die Welt,
letzteres heuchelt Aufmerksamkeit,
deren Nährboden die Berechnung ist.
-Tessa
Die Zeit tappt unsichtbar durch die Nacht
zählt die Stunden und Minuten
bis ein neuer Tag aus der Dunkelheit erwacht;
dann wandert sie von Augenblick zu Augenblick,
ihre helle Gestalt ist allgegenwärtig
auf den Straßen, unter Menschen
die ihr nachlaufen,
sie aufhalten und festhalten wollen.
© Tessa
Stolz und unnahbar sind die Blicke,
verlieren sich im Azurblau;
überwältigend ist die Pracht des Vogels,
erstaunlich die Vollkommenheit der Natur,
die großzügig strahlende Schönheit verteilt
offensichtlich macht oder als Schatz verbirgt -
Zwei Blicke können mehr entdecken
als bloß einer,
der rasch geblendet von der Pracht
nicht in die Tiefe gelangt,
wo die innere Schönheit sichtbar wird ...
-Tessa
Das Chaos der Welt,
wo so vieles verdreht und verkrampft,
gezeichnet vom Leid,
kämpferisch und rebellisch
nach Überleben durstend,
um Gnade des Schicksals flehend-
Freudensprünge sind die schönsten Sprünge des Lebens.
Solange keine Zufriedenheit herrscht, hat man keine Freude am Leben.
Wenn man keine Freude am Leben hat, ist man nicht glücklich.
Wenn man keine tiefe Dankbarkeit spürt für das, was man schon hat, wird man niemals zufrieden sein.
Wenn die meisten Gedanken ständig darum kreisen, was man nicht hat (Träume, Wünsche), wird man ebenfalls niemals zufrieden sein. Im Gegenteil: die Unzufriedenheit wird immer größer. Was darauf folgt: keine Freude, kein Glück, stattdessen Verdruss, Wut, Unmut und Hoffnungslosigkeit.
© Tessa
In der Stille der Natur vergeht die Zeit geräuschlos - den Lärm der Vergangenheit hinter sich lassend, die Klänge der Zukunft begrüßend, im Jetzt verharrend lässt sie die Blüten jedes neuen Augenblicks entfalten.
-Tessa
Welche der Ängste der Arbeiter mochte damals größer sein:
Die Angst im Hinterkopf, an jedem beliebigen Tag in die Tiefe abstürzen zu können oder die andere Angst, die vermutlich auch jeden Tag präsent war, nämlich ihre Arbeit zu verlieren und ihre Familien nicht mehr ernähren zu können, wenn sie die erste Angst, jene vor dem Absturz, nicht besiegen konnten…?
Diese mögliche Aussicht auf Hunger, Not und Elend, also die Angst davor, half ihnen vermutlich dabei, die Angst vor dem Absturz und somit vor dem sicheren Tod zu bekämpfen, sie im Zaum zu halten.
Angst gegen Angst, Tod durch Absturz gegen das Verhungern, wenn sie keine Arbeit gehabt hätten. Was für ein Leben! Einerseits wollten sie überleben, alleine schon wegen ihrer Familien, andererseits hatten sie genau dieses Überleben an jedem einzelnen Tag, von früh bis spät hochgradig riskiert.
-Tessa
Man will nach den Sternen greifen aber oft erreicht man nur die Wolken. Manchmal ist es besser, den Weg der kleinen Schritte zu gehen, bescheiden zu bleiben und dankbar dafür zu sein, was einem bisher bereits zuteil wurde. Auch, wenn man es noch nicht bis zu den Sternen geschafft hat. Das, was kommen soll, das kommt sowieso, man hat darauf keinen Einfluss. Wenn man versucht, es zu beeinflussen, dann kommt es eben auf Umwegen; aber es holt einen immer ein. Früher oder später.
-Tessa
Das Fenster zwischen innen und außen ist keine Trennscheibe, sondern ein durchsichtiger, fließender Übergang, - das, was man man in sich selbst, in seinem Inneren wahrnimmt, wird einem auch im Außen auch begegnen.
-Tessa
Nicht jeder Traum im Leben kann in Erfüllung gehen, so wie man nicht jede schneebedeckte Bergspitze küssen kann. Zu viele Träume, zu viele Berge; erreicht wird nur jener, der wirklich zu einem passt, ob man es glaubt oder nicht. Oft hat man ganz andere Träume, als jene, die unerwartet zur Wirklichkeit werden. Hinter jeder Überraschung könnte sich ein unbewusster Traum oder Wunsch verstecken. Stets für alles offen bleiben!
-Tessa
Manchmal alleine zu sein tut der Seele gut - man hat ohnehin Fragen für zwei, weil man noch so vieles nicht begreift, weil man aus seinem tiefsten Inneren noch auf Antworten wartet.
-Tessa
Einsamkeit ist ein Zustand, den man selbst gesucht und gefunden hat, oder den man unbedingt vermeiden wollte und gerade deshalb bekommen hat. Die Einsamkeit bewusst gesucht oder bewusst abgelehnt, weil man Angst davor hatte, alleine zu sein. Man überlässt der Angst im Inneren leider viel zu oft die Wahl.
-Tessa
Erinnerungen sind wie dünne Fäden, die nicht einmal von der Zeit, die irgendwann alles heilt, zerrissen werden können.
-Tessa
Auch den dunkelsten Wolken am Himmel wird es irgendwann langweilig - sie verziehen sich und man sieht die Dinge wieder klarer. Dann bessert sich auch die Stimmung.
-Tessa
Wenn man jemanden sehr liebt, neigt man eher dazu, sich von ihm verbiegen zu lassen. Ist die Beziehung zu Ende, kommt man sich selbst wie ein Fremder vor und es kann eine Weile dauern, bis man sein eigenes Ich wiederfindet.
-Tessa
Gewartet hat er mit einer roten Rose
in der Hand
neugierig und sehnsuchtsvoll auf die Zukunft - mit ihr.
Als sie in seiner Stadt ankam,
wich die Anspannung aus seinem Gesicht;
ihr strahlendes Lächeln glättete seine Züge,
ihre Blicke suchten die seine.
Der (Lebens)Weg ist erst zu Ende, wenn der Geist beschließt, den Körper außer Gefecht zu setzen. Der Körper ist machtlos, wenn der Geist aufgibt, wenn der Wille stirbt. Oder ist es die Seele, die es genau weiß, wann und wo der Weg eines Menschen enden soll…?
-Tessa
Ich sprang ins kalte Wasser,
ich ging nicht unter
doch ein paar Jahre später
kam ich ins Straucheln-
Ich fasste Mut
und sprang in ein anderes Gewässer
doch das Straucheln kam wieder - irgendwann;
das kann doch nicht sein, sagte ich
einmal probierst es noch …
In der Stille sind die Gedanken am lautesten. Will man ihnen keine Aufmerksamkeit schenken, muss man sich auf die Stille konzentrieren - versuchen, sich in der Stille zu verlieren, eins mit der Stille zu sein.
-Tessa